Schmerztherapie mit Akupunktur und Chinesischen Kräutern

Was sind Schmerzen? In jedem Fall ein sehr unangenehmes Gefühl, dass man schnell wieder loswerden möchte. Dazu sehr subjektiv empfunden und schwer messbar. Im Idealfall sind Schmerzen ein Warnsystem des Körpers um den Körper zu warnen und dann zu reagieren.

Fasst man an eine heiße Herdplatte, dann melden Nervenrezeptoren das an das Rückenmark. Man zieht sofort die Hand weg.

Ein Reflex. Von dort wird der Reiz aber auch an das Großhirn weitergeleitet, wo der bewusste Verstand sitzt. Andere Reize werden in das Limbische System weitergeleitet. Dort vermutet man die Entstehung von Gefühlen.

Hier wird das unangenehme Schmerzempfinden erzeugt. Das Gehirn veranlasst schnellst möglich eine Aktion um gegen diesen Zustand etwas zu tun.

Früher dachte man je stärker der Reiz, umso größer der Schmerz. Aber das ist nicht immer so. Es gibt manchmal sehr schwere Verletzungen bei Unfällen, die erst einmal gar nicht wahrgenommen werden. In Notsituationen sendet der Körper starke eigene Schmerzwirkstoffe, körpereigene Opiate, die stärker sind als jedes medizinische Präparat (Endorphin). Das ist ein sehr komplexes System aus Neurobotenstoffen und Hormonen.

Auf der anderen Seite ist es manchmal so, dass eine Verletzung oder ein Störung gar nicht so stark ist z.B. eine Muskelverspannung auf Grund psychischer oder mechanischer Belastung aber permanent Schmerzsignale sendet.

Nervenzellen leiten ständig Impulse weiter. Dieser ständige Reiz kann zu einer Verstärkung des Reizes führen. Man verspannt sich, nimmt eine Fehlhaltung ein, schläft schlecht, alles verstärkt sich.

 

Bei Untersuchungen im CT oder MRT kann man dann außer Abnutzungserscheinungen meist gar nicht viel sehen. Es gibt Schmerzmittel und wenn man Glück hat Physiotherapie.

In manchen Fällen prägt sich der Körper den Schmerz quasi ein und entkoppelt sich. (Schmerzgedächtnis) Da steht dann der Schmerz gar nicht mehr Im Verhältnis zum Reiz und sogar Berührungen bereiten Schmerzen. Das ist zum Glück nicht so häufig.

Schmerzmittel dämpfen im Gehirn die Wahrnehmung des Schmerzes, aber an der Ursache ändern sie nichts.

Laut Ärztezeitung, die über eine Studie des American College of Physicians (ACP) über die aktuellen Leitlinien zur Schmerztherapie berichtet, bringen die meisten Tabletten gegen Rückenschmerzen nichts.

 

Die meisten Pillen bringen gegen Rückenschmerzen nichts. Bei chronischen Kreuzschmerzen wird dort beispielsweisezu mehr Sport, Gymnastik, Yoga, Stressreduktion und Akupunktur geraten.


Schmerzen aus Sicht der chinesischen Medizin

In der Vorstellung der TCM fliesst durch den Körper in einem immerwährendem Kreislauf Energie, Qi (ausgesprochen Tschi) Qi ist schwer zu übersetzen. Es ist eine Art universelle Lebensenergie, die in verschiedenen Formen im Körper zirkuliert und alle dynamischen Vorgänge steuert. Schmerzen entstehen aus Sicht der TCM aus einer Stagnation bzw. Blockade von Qi und Blut.

Qi fließt im Körper durch ein weitverzweigtes Netz, verbindet die Oberfläche mit den inneren Organen. Oberflächlich fliesst Qi auf sogenannten Meridianen, Leitbahnen, die man auf dem Bild bei der Akupunkturpuppe sehen kann. Auf den äußeren Leitbahnen liegen die Akupunkturpunkte. Man kann durch das Punktieren der außen liegenden Akupunkturpunkte sozusagen auf das ganze energetische System Einfluß nehmen. Nicht nur Qi fliesst permanent durch den Körper, sondern auch Blut. Beides muss immer fließen! Aus Sicht der TCM ist eine Stagnation von Qi und Blut die Ursache der meisten Erkrankungen.

 


Wie entsteht eine Stagnation von Qi und Blut?

Äußere Ursachen

Aus Sicht der Chinesischen Medizin können äußere krankmachende Faktoren wie Wind, Kälte, Feuchtigkeit, in den Körper eindringen, die Leitbahn blockieren und Schmerzen verursachen.

Klasssisches Beispiel: Klimaanlage im Sommer oder Arbeit im Garten, bei der man schwitzt und Zug bekommt. Folge: Hexenschuß oder Nackenverspannung.

 

Prinzip der Behandlung:

Wind, Kälte, Feuchtigkeit, die von außen in den Körper eingedrungen sind, durch die Kombination der richtigen Akupunkturpunkte wieder entfernen. Bei Kälte kann man die Wirkung der Akupunktur durch Wärme steigern. Man beseitigt die krankmachenden Faktoren und stellt den freien Fluss wieder her.

 

Innere Ursachen

Wenn man sich den Fluss von Qi und Blut wie einen gleichmäßig fliessenden Fluß vorstellt, so kann man sich die äußere Blockade wie ein Hindernis im Fluß darstellen. Beispielsweise ein Baumstamm, der in den Bach gefallen ist und den Fluss blockiert.

Was aber, wenn der Fluss schon vorher wenig Wasser führt?

Wenn zu wenig Wasser da ist, kann es auch nicht gut fließen. Auf den Menschen übertragen heisst das, man muss erforschen, warum zu wenig Qi vorhanden ist. Aus Sicht der TCM kann das zahlreiche Gründe haben:

  • Mangelhafte oder falsche Ernährung,
  • zu viel Arbeit,
  • zu viel Stress,
  • übermäßige Emotionen (Ärger, Sorge, Trauer, Angst)
  • schwere Erkrankungen
  • chonische Erkrankungen

In der Praxis trifft man meistens beides kombiniert an. Ein inneres Defizit und zusätzlich ein äußerer pathogener Faktor, denn eine innere Schwäche erleichtert es einem krankmachdenden Faktoren von außen einzudringen. Da gilt es den krankmachenden Faktor von außen zu beseitigen und danach das innere Defizit auszugleichen.


Wie sieht eine Behandlung mit chinesischer Medizin aus?

 

Die Akupunktur gibt es schon an die 3000 Jahre. Bei der Körperakupunktur werden feine Einmalnadeln in bestimmte Punkte gestochen, die meist auf den Leitbahnen liegen. Häufig benutzt man aber bei Schmerzen auch Punkte, die in der Nähe des Schmerzes oder verspannter Muskelgruppen liegen. Die Nadeln sind sehr dünn und der Einstich ist kaum schmerzhaft. In der Regel wird im Liegen punktiert und die Nadeln bleiben ca 20 Minuten liegen. Nach Vorstellung der TCM wird der Qi Fluss angeregt, Blockaden beseitigt.

Wenn der richtige Punkt getroffen ist, spüren viele Patienten das sogenannte DE QI. „Ankunft des Qi“ wörtlich.

Das ist erwünscht, denn es heißt einfach, dass Qi bewegt wird, das etwas fließt. Die meisten Menschen finden das angenehm und auch die Behandlung entspannend.

 

Ausführliche Anamnese

Der TCM Therapeut macht besonders bei chronischen Schmerzen eine ausführliche Anamnese. Dazu erfolgt eine genaue Befragung nicht nur über den konkreten Schmerz, sondern über den gesamten Körper, denn aus chinesischer Sicht ist der Körper einschließlich der Psyche ein komplexes System, das sich gegenseitig beeinflusst. Dazu wird auch die Zunge angeschaut und der Puls am Handgelenk an mehreren Positionen gefühlt. Beides erlaubt Rückschlüsse über den Zustand der Organsysteme des Körpers.

Aus TCM Sicht sind jedem Organ bestimmte Emotionen zugeordnet. Wut, Ärger, Frust, Unzufriedenheit führen zu Leber Qi Stagnation.

Oft sind Nackenverspannungen sowie pochende Schmerzen an der Schläfe Ausdruck einer Leber Qi Stagnation.

Die Leber ist in besonderem Maße zuständig für den freien Qi und Blutfluss.

Rückenschmerzen im unteren Rücken haben oft einen besonderen Bezug zum Organkreis Niere.

Hier sitzt die Vitalität eines Menschen.

Die Lebensphasen, das Altern sowie die Fortpflanzung werden hier gesteuert. Angst oder traumatische Ereignisse sowie chronische Krankheiten greifen in besonderem Maße die Niere an.

Die Nierenfunktion erliegt einem natürlichen Alterungsprozesses, so dass  man es in zunehmendem Alter oft am Kreuz hat.

Ob nun bei Kopf oder Rückenschmerzen, der genaue Ort des Schmerzes und seine Art und Weise geben oft Auskunft über die Ursache. Auch die Art des Schmerzes sagt viel zur Diagnose. So fühlt sich eine Stagnation durch Kälte schneidend an.

Während ein eher dumpfer Schmerz eher für Feuchtigkeit spricht. Wichtig sind auch die Modalitäten Wann aufgetreten, wann besser, wann schlechter, Wärme verbessert oder nicht, Bewegung verbessert oder Ruhe?

 

In den meisten Fällen sind Schmerzen, wenn sie nicht durch ein akut eintretendes äußeres Ereignis ausgelöst sind und über einen längeren Zeitraum bestehen, immer auch Folge eines inneren Defizits.

Es gilt das Prinzip: Erst den Akutzustand verbessern, dann die tieferliegende Ursache beseitigen.


Chinesische Kräuter bei Schmerzen

Bei lang andauernden Störungen oder generell bei chronischen und/oder schweren Erkrankungen wird die Substanz geschwächt.

Das heißt, es gibt gar nicht genug Energie, die man lenken könnte.

In diesem Fall macht es Sinn chinesische Arzneimitteltherapie einsetzen.

Chinesische Kräuter werden nach einem komplexen System in bestimmten Kombinationen zusammengesetzt um verschiedene Aspekte gleichzeitig zu behandeln.

Zum Beispiel um Kälte auszuleiten, Blut und Qi zu stärken, die Abwehrkräfte zu stärken und die Substanz wieder aufzufüllen. Bildich gesprochen, den Fluß wieder mit Wasser zu füllen. Die Kunst des Therapeuten besteht darin, für den Patienten das individuell richtige Rezept zu erstellen.

In China werden 80 % aller Patienten mit chinesischen Kräutern behandelt. Man kann chinesische Arzneimittel sehr gut kombiniert mit Akupunktur anwenden. Der Patient kann sich die Kräuter aus der Apotheke zuschicken lassen oder abholen.

Die Kräuter, die angewendet werden stammen aus deutschen spezialisierten Apotheken oder aus der Schweiz. Alle Kräuter sind auf Pestizide untersucht und werden natürlich auch dem Artenschutz gerecht.