Aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) fließt eine universelle Lebensenergie durch den ganzen Körper, das sogenannte QI (Tschi). Es versorgt den ganzen Körper und die inneren Organe mit Energie und sorgt für den reiblungslosen Ablauf aller Körperfunktionen. Schmerzen entstehen immer dann, wenn der Energiefluss im Körper gestört ist. Dies führt dann zu Stagnationen. Nicht nur das Qi, sondern auch das Blut kann im Körper stagnieren. Im Grunde ist jedes Hämatom (blauer Fleck) eine Stagnation von Blut.
Beides Qi und Blut müssen immer im Fluss sein.
Schmerzen sind aus TCM Sicht eine Stagnation oder Blockade von Qi und/oder Blut im Körper, die man wahrnimmt.
Die meisten Akupunkturpunkte liegen auf definierten Energieleitbahnen. Hier kann man an der Oberfläche Einfluss auf den Energiefluss des Körpers nehmen. Es gibt ca 400 Akupunkturpunkte, aber bei akuten muskulären Verspannungen benutzt man zusätzlich auch örtliche Trigger-Schmerzpunkte, um die Stagnation zu beseitigen und die Qi-Stagnation aufzuheben.
Der Qi Fluss kann durch äußere Einflüsse wie Kälte, Wärme, Wind oder Feuchtigkeit gestört sein. Wobei man das übertragen auf die heutige Zeit nicht rein klimatisch
betrachten darf. Die Akupunktur ist über 2000 Jahre alt und damals waren die Lebensbedingungen ein wenig anders.
Heutzutage versteht man unter "Wind" z.B. auch den Einfluss von Klimaanlagen.
Der Qi Fluss kann aber auch durch innere Einflüsse gestört sein wie schlechter und falscher Ernährung, zu viel Stress, chronische Krankheiten oder zu viele Emotionen. Aus Sicht der TCM ist jede Art von Emotion im Übermaß auf Dauer krankmachend.
Bei den meisten Menschen mit Schmerzen liegt eine äußere Störung vor, aber ein darunter liegender chonischer Mangel hat diesen "Angriff" erst möglich
gemacht.
Was bewirkt Akupunktur bei Schmerzen?
Schulmedizinisch gesehen hat man das noch immer nicht ganz erforschen können, geht aber davon aus, dass durch den kleinen Schmerzreiz der Nadel die Schmerzübertragung unterbrochen wird und dass körpereigene Glückshormone wie Endorphin
ausgeschüttet werden, die stimmungsaufhellend und schmerzlindernd wirken. Mehrere Studien wie die GERAC- Studie der Krankenkassen haben bei Schmerzen die Wirksamkeit von Akupunktur belegt.
Aus Sicht der Chinesischen Medizin ist es so, dass durch die Akupunktur, der Qi Fluss aktiviert wird, Stagnationen werden aufgelöst.
Man kann sich den Körper als ein dreidimensionales fein vernetztes System vorstellen. Mit Akupunktur leitet man quasi den Energiestrom um, und sorgt für einen
harmonischen Ausgleich. Bei Schmerzen wird die Stagnation beseitigt und der freie Fluss des Qi wieder hergestellt, sowie die Ursache behandelt, die zu der Stagnation geführt hat.
Behandlungsdauer
Grundsätzlich kann man sagen: Je chronischer Schmerzen sind (chronisch= länger als drei bis sechs Monate) um so länger dauert die Behandlung. Wie schnell Akupunktur wirkt ist individuell verschieden. Manche spüren bei der ersten Behandlung schon eine deutliche Besserung. Bei chronischen Beschwerden tritt meist nach drei bis fünf Behandlungen eine Verbesserung ein.